Nach dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak hat die Bush-Administration Syrien, Iran, Nordkorea und andere «Tyrannen- und Terrorstaaten» ins Visier genommen. In diesen Ländern sollen die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen verhindert, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte gefördert und damit dem Terrorismus der Nährboden entzogen werden.
Dass diese Strategie ungeeignet, ja kontraproduktiv ist, zeigt Andreas Zumach in seinem vor wenigen Wochen erschienenen Buch «Die kommenden Kriege/ Ressourcen, Menschenrechte, Machtgewinn – Präventivkrieg als Dauerzustand?» Seit dem Irakkrieg ist die UNO empfindlich geschwächt, Amerika hält an seiner Präventivkriegsdoktrin fest, Europa träumt von politischer Emanzipation durch mitlitärische Stärke und das Ölzeitalter geht seinem Ende entgegen – bei wachsendem Energiebedarf in Amerika, Europa und China. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Gehen wir einer Epoche der Kriege um Ressourcen, Menschenrechte und Machtgewinn entgegen?
Andreas Zumach war Sprecher des bundesweiten Koordinierungsausschusses der Friedensbewegung. Seit 1988 ist er bei der UNO in Genf ansässig und von dort für verschiedene internationale Zeitungen tätig. Er ist profunder Kenner verschiedener Krisensituationen, sei es in Ex-Jugoslawien, im Golfkonflikt oder der internationalen Entwicklungen seit den Attentaten vom 11. September 2001. Im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg berichtete er fast täglich in internationalen Zeitungen, am Radio und im Schweizer Fernsehen.
Datum/Zeit: Freitag, 9. Dezember 2005, 19.30 Uhr