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Der Welt die Stirn bieten – »Meine Lehrerin Dr. Dora Lux«

Sie hat gelernt, der Weisheit des Staates zu misstrauen: Das sagt Dr. Hilde Schramm über ihre Lehrerin Dr. Dora Lux. 

Hilde Schramm, 1936 als Tochter Albert Speers geboren, hat die Lebensgeschichte einer bemerkenswerten Frau – einer Jüdin – in einem Buch rekonstruiert. Es trägt den Titel „Meine Lehrerin, Dr. Dora Lux“. Dieser Frau setzt sie nun dadurch ein Denkmal und erzählt von ihr als Wegbereiterin der akademischen Berufsausbildung von Frauen, als Kämpferin für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schon in der Weimarer Republik, als Jüdin, die sich in der Nazizeit der Erfassung erfolgreich widersetzte, und als streitbare Pädagogin nach dem Krieg. 

Gewusst hätte sie schon, dass Lux Jüdin ist. „Aber gerade vor meiner eigenen Biografie war mir wichtig, sie nicht zu überhöhen. Sie hat mir eine Idee davon vermittelt, wie befreiend Humanität und Aufklärung sein können.“ Schramm beschreibt Dora Lux als wagemutig und couragiert, dabei aber sanft und leise. „Sie hat nie ein persönliches Wort zu mir gesagt, nie nach meinem Vater gefragt – aber das galt generell für diese Zeit. Das habe ich später erst begrif­fen“, so die Autorin.

Am Dienstag, dem 17. Juni 2014, wird um 19.30 Uhr in der Aula der Alten Kantonsschule in Aarau eine Lesung mit anschliessendem Gespräch mit Hilde Schramm stattfinden.