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Wie wird die „neuartige“ Urbanisierung Chinas Städte und Gesellschaft verändern?

In nur knapp 40 Jahren hat sich China zu einer der führenden Volkswirtschaf­ten entwickelt. Im Vergleich zu westlichen Industrienationen vollzogen sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in sehr kurzer Zeit.  Auch regional gestaltete sich diese aufholende Modernisierung höchst unterschied­lich. Dies macht sich bemerkbar durch den extremen Kontrast zwischen giganti­schen modernen Metropo­len an der Ostküste und unterentwi­ckelten Gemeinden und Dör­fern im Inneren des Landes. Dies führt zu einer anhal­ten­den Migration von Millionen von Wanderarbeitern aus den we­niger entwickel­ten Teilen des Landes hin zu den urbanen industriellen Zentren.

Um in diesen ersehnten Städten eine Anstellung zu bekommen, müssen die Arbeiter grosse Hür­den überwinden. Qualifikation, vorhandene finanzielle Mittel und eine aufwändige Haushaltsregist­rierung spielen eine bedeutende Rolle. In China besteht keine Niederlassungsfrei­heit. Die chinesische Regie­rung versucht seit Anfang der 2010er Jahre durch eine «neuartige» Urbanisierungspoli­tik den vorhandenen Problemen entgegenzuwir­ken und für eine gleichmässigere Entwicklung, gerade der klei­nen und mittelgroßen Städte, zu sorgen.

Der Vortrag wird sich diesen Themen wid­men und hinterfragen, wie sich neue  Urbanisierungs­politik auf die Entwick­lung der chinesischen Gesellschaft auswirken könnte.

Dr. Florian Thünken, geboren 1983 in Witten, studierte Sinologie in Würzburg und Beijing so­wie chinesische Sprache in Chongqing. Seit 2011 arbeitet er am Lehrstuhl für Contempo­rary Chinese Studies der Universität Würzburg. Seine Forschungsinteres­sen gelten dem gesellschaftlichen Wandel im urbanen und ländlichen Raum sowie der Medienpolitik und Digitalisierung in der Volksrepublik China.