«Das menschliche Elend, das diese Umsiedlung vor allem in den Jahren 1945–48 hervorrief, gehört zu den schlimmsten Kapiteln des zwanzigsten Jahrhunderts, und es ist eigentlich erstaunlich, dass … so wenig über dieses unglückselige Nachspiel bekannt ist», schrieb der amerikanische Historiker und Genfer UN-Völkerrechtler Alfred M. de Zayas im Vorwort seiner schon 1977 vorgelegten Untersuchung zu Flucht und Vertreibung in Osteuropa. 15 Millionen Menschen zwischen der Ukraine und dem heutigen Osten Deutschlands waren von dieser grössten Zwangsumsiedlung der bisherigen Weltgeschichte betroffen. Drei Millionen Menschen starben dabei. Der Verlust von Hab und Gut, Heimatlosigkeit und Neuanfänge unter schwersten Bedingungen waren die Folgen für die meisten der betroffenen ukrainischen, polnischen oder deutschen Familien. Dass diese Erfahrungen in Europa alles andere als historische sind, haben Vertreibung und ethnische Säuberung im ehemaligen Jugoslawien in den letzten Jahren auf erschreckende Weise gezeigt. Wir laden Sie daher herzlich zu einem Zeitzeugenabend zum Thema Vertreibung nach 1945 mit Frau Linda Reinprecht aus Muhen/AG am Donnerstag, 24. Januar 2002, um 19.30 Uhrin die Aula der Alten Kantonsschule ein.