Seit Anfang dieses Jahres haben sich die unverhüllten Kriegsdrohungen der Bush-Administration gegenüber dem Iran gehäuft. US-Medien enthüllten Operationen der US-Geheimdienste und des Pentagon zur Vorbereitung etwaiger Militärschläge. Die Gespräche zwischen Tehran und dem EU-Trio Deutschland, Frankreich und Grossbritannien über das iranische Atomprogramm sind seit Februar festgefahren. Die iranische Regierung will auf Urananreicherung nicht verzichten. Ihren Erklärungen und Versprechungen blind zu vertrauen, ist naiv, hat sie doch jahrelang die Weltgemeinschaft hinters Licht geführt. Ist der Versuch gescheitert, die weitere Verbreitung atomarer Waffen über Israel, Indien und Pakistan hinaus durch Diplomatie und internationale Verträge zu verhindern? Stehen wir vor einem neuen Krieg in der Region als einzig wirksamem Mittel gegen das «Schurkenregime», wie neokonservative Hardliner in Washington seit langem suggerieren? Oder wird hier nur eine Drohkulisse aufgebaut, die im Iran die Reformkräfte schwächt? Der ehemalige Chefwaffeninspekteur im Iran, David Kay, warnt dringend davor, «im Iran dieselben Fehler zu begehen wie im Irak». Andreas Zumach, seit 1988 bei der UNO in Genf ansässig und von dort für verschiedene internationale Zeitungen tätig, ist profunder Kenner verschiedener Krisensituationen, sei es in Ex-Jugoslawien, im Golfkonflikt oder der internationalen Entwicklungen seit den Attentaten vom 11. September 2001. Im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg berichtete er fast täglich in internationalen Zeitungen, am Radio und Fernsehen. Im Schweizer Fernsehen ist er einer der gefragtesten Kommentatoren zum Nahen Osten. In seinem Vortrag am Donnerstag, 31. März 2005, 19.30 Uhr wird Herr Andreas Zumach sich mit der weltpolitischen Situation dieser Region befassen. Dabei wird er auch auf die historische Rolle von Europa und den USA gegenüber dem Iran eingehen.